Etty Hillesum

Etty Hillesum - Das denkende Herz

Vorführungstermine:

am 9. Februar 2019 um 20 Uhr

Ein Musik-Theater-Projekt

Libretto Olivier Garofalo
Komposition Marco Bindelli und Lena Sutor-Wernich

mit Lena Sutor-Wernich (Gesang) und Marco Bindelli (Klavier)

Regie Ingeborg Waldherr
Regieassistenz Aurélie Feucht   Dramaturgie Anna Setecki

Mit der Unterstützung von MemoShoah Luxembourg asbl
und der deutschen Botschaft in Luxemburg

Etty Hillesum war eine niederländische jüdische Slawistik- und Psychologiestudentin, die im Jahr 1943 nach Auschwitz deportiert wurde und dort wenig später ermordet wurde. In den Jahren 1941-1943 entstanden ihre Tagebücher. Sichtbar wird der Weg einer jungen Frau und Künstlerin, die angesichts der unvergleichlichen Entmenschlichung im Nationalsozialismus nicht in Resignation oder Hass verfällt, sondern trotz alledem zur Bejahung des Lebens und zu einer tiefen Überzeugung an die unveräußerliche Würde des Menschen findet. „Das Leben und das Sterben, das Leid und die Freude, die Blasen an meinen wundgelaufenen Füßen und der Jasmin hinterm Haus, die Verfolgung, die zahllosen Grausamkeiten, all das ist in mir wie ein einziges starkes Ganzes (…)….Ich finde das Leben schön und sinnvoll. Jede einzelne Minute.“ Am 30. November 1943 meldete das Rote Kreuz ihren Tod in Auschwitz. Auch ihre Eltern und Brüder wurden dort umgebracht.

Mit der Geschichte von Etty Hillesum - das Libretto stammt aus der Feder des Luxemburger Autoren und Dramaturgen Olivier Garofalo - stellt dieses Musik-Theater-Projekt, bei aller Zeitgebundenheit, ganz aktuellen Fragen: In welchen Kraftfeldern bewegt sich das Individuum in politisch verordnetem und legitimiertem Hass? Welche Möglichkeiten einer Haltung und Handlung sind gegeben? Welche Folgen für unsere Gegenwart ziehen wir aus den Erkenntnissen und Erfahrungen der Geschichte? Wie ist menschliche Grausamkeit zu ertragen, ohne den Glauben an das Leben und den Menschen zu verlieren?  „Und mit dieser schlanken Füllfeder müsste ich ausholen, als wäre sie ein Hammer, und die Wörter müssten wie ebenso viele Hammerschläge von unserem Schicksal künden… Es müssen doch ein paar Menschen überleben, die einst die Chronik dieser Zeit schreiben. Ich würde später gern Chronistin sein.“ „Etty Hillesum – Das denkende Herz“ ist eine Produktion des Forum Theater Stuttgart und die in Luxemburg am Kasemattentheater gezeigte konzertante Fassung wird unterstützt von MemoShoah und der deutschen Botschaft.