Motiv Gipfelstürmer

Gipfelstürmer

Vorführungstermine:

am 16. 17. 18. 21. 22. und 24. Juni 2022 um 20 Uhr

Text Calle Fuhr / Regie Marco Damghani

mit Pitt Simon, Philippe Thelen und Nora Zrika
Textmitarbeit und Recherche: Tobias Schweiger

Wir befinden uns im Jahr 1947. In ganz Westeuropa sind sozialstaatliche Ideen auf dem Vormarsch. Das liberale, kapitalistische Wirtschaftssystem gilt nach der Weltwirtschaftskrise der dreissiger Jahre und der darauf-folgenden Katastrophe als grundsätzlich gescheitert – so der damalige Konsens von links bis rechts. In Deutschland schwebt der CDU ein „christlicher Sozialismus“ vor. Das Programm des Conseil National de la Résistance sieht in Frankreich eine tiefgreifende soziale Erneuerung vor. In diesem Klima des Aufbruchs und der Reform setzt Arbeitsminister Pierre Krier, eine ganze Reihe von Reformen um, die das luxemburgische Sozialsystem erheblich stärken. In Großbritannien verstaatlichte die Labour-Regierung wichtige Industrien und begründet ein neues Gesundheitssystem. In Amerika hält man an der „New Deal“-Lenkung der Wirtschaft fest. 

Doch ist wirklich ganz Westeuropa in der Nachkriegszeit von der Idee einer sozialen Demokratie befallen? Nein. Eine kleine unbeugsame Gruppe revolutionärer Denker versammelt sich im Schweizer Bergdorf Mont Pelerin, um eine neue Form des Wirtschaftens zu erfinden: Den Neoliberalismus. Denn die breite Masse versteht, den Neoliberalen zufolge, die wirtschaftspolitischen Zusammenhänge nicht und be-vorzugt simple sozialstaatliche Lösungen. Bis heute, wenn die Auswüchse des Kapitalismus kritisiert werden, fällt fast immer das Schlagwort „Neoliberalismus“. Denn das neoliberale Denken ist in zahlreichen Netzwerken, Think Tanks und internationalen Organisationen immer noch weit verbreitet – und berührt nicht nur wirtschaftliche Fragen, sondern hat vor allem auch ein sehr angespanntes Verhältnis zu einer wirklich demokratischen Mitbestimmung.

Wir erzählen die Erfolgsgeschichte vom Aufstieg einer neuen Wirtschaftstheorie, die bis heute bestimmend ist. In einem theatralen Roadtrip durch die letzten 80 Jahre beschreiben wir die Geschichte der westlichen Welt so, wie Sie sie noch nie gesehen haben.   Es erwartet sie ein Abend voller Intrigen, geheimer Absprachen, Korruption und dem skrupellosen Durchsetzungsvermögen einer kleinen Elite, um die große Masse der Menschen zu ihrem vermeintlichen Glück zu zwingen.

 

Motiv Gipfelstürmer von Calle Fuhr